Hinweis: Bei den im Text beschriebenen Einsätzen handelt es sich um Übungen, nicht um reale Ereignisse!
Am
Samstag den 07.11.2009 war es für die Jugendfeuerwehr (JF) endlich
wieder soweit: Nachdem der Berufsfeuerwehr- (BF-) Tag 2008 nicht
stattfinden konnte, begann um 9 Uhr morgens der bei Jugendlichen
und Betreuern gleichermaßen beliebte "24h-Dienst". Bei diesem simuliert
die JF eine 24h-Schicht auf einer BF-Wache, mit Ausbildungsdienst und
Gerätepflege, Dienstsport und gemeinsamem Essen, aber natürlich auch
mit den dazugehörigen Einsätzen.
Nach
dem Morgenappell und dem Einteilen der Fahrzeugbesatzungen ließ
der erste Einsatz des BF-Tags 2009 dann auch nicht lange auf sich
warten. In der Ahnsbecker Straße waren Betriebsstoffe aus einem PKW
ausgelaufen. Diese wurden durch die Besatzung des Löschgruppenfahrzeugs
(LF) 10/6 abgestreut. Die ebenfalls von den Jugendlichen besetzten
anderen Fahrzeuge, das Tragkraftspritzenfahrzeug (TSF) aus Gockenholz
und das Beedenbosteler Mannschaftstransportfahrzeug (MTF), rückten dann
erst beim nächsten Einsatz, der den ganzen "Löschzug" (LF, TSF, MTF)
erforderte, mit aus. Bei der Firma Helfer in der Höferschen Str. war es
zu einem Feuer in einem Eletroverteilerkasten gekommen, eine Person
befand sich noch im Gebäude und musste unter Atemschutz gerettet und
bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes erstversorgt werden. Parallel
musste die Brandbekämpfung eingeleitet werden. Durch das schnelle
Eingreifen des Löschzuges konnte ein größerer Schaden verhindert
werden, auch die gerettete Person war nahezu unverletzt. Nach mehreren
Bagatelleinsätzen (z.B. Papierkorbbrand) musste der gesamte Löschzug
dann wieder um 12 Uhr zu einem Verkehrsunfall (VU) mit mehreren eingeklemmten Personen ausrücken,
nachdem ein PKW im Oher Weg gegen eine Metallsäule gefahren war. In ihm
waren zwei Personen eingeklemmt. Mit der Unterstützung der Betreuer und
mit dem Material des Beedenbosteler Rüstwagens (RW) 1, der mit Aktiven
besetzt mit ausrückte, wurden die Personen mit hydraulischem Gerät
aus dem Fahrzeug befreit und an den Rettungsdienst übergeben.
Nach
dem verdienten Mittagessen, das sich durch einen vollgelaufenen Keller
verzögerte, alarmierte die Integrierte Leitstelle (ILS) Beedenbostel,
die mit in der BF-Wache untergebracht war, den Löschzug kurz nach 15
Uhr zu einem ungewöhnlichen Einsatz: Eine Person war im Gockenholzer
Moor versunken und kam aus eigener Kraft nicht wieder heraus.
Mit Steckleiterteilen gingen die Jugend-Berufsfeuerwehrmänner und
-frauen vorsichtig zur Person vor, um nicht selbst zu versinken. Doch
auch dieser Einsatz konnte erfolgreich abgeschlossen, lediglich leicht
unterkühlt wurde die Frau gerettet. Wie unpassend Einsätze kommen
können, erfuhren die Jugendlichen, als der sehr beliebte Dienstsport am
Nachmittag abgebrochen werden musste, da "Am Steege" eine Person in
einem Teich zu ertrinken drohte. Mit einem Schlauchboot wurde diese
durch den angerückten Löschzug jedoch schnell gerettet.
Auch am
Abend blieb den Jugendlichen keine Zeit, um sich auszuruhen: gegen
18:30 Uhr meldeten Anwohner einen Flächenbrand am Osterfeuerplatz in
Gockenholz. Durch den vorherrschenden Wind, der im Laufe der Schicht
auch für mehrere umgestürzte Bäume sorgte, breitete sich dieser schnell
aus und drohte auf den angrenzenden Wald überzugreifen. Die vorsorglich
nachalarmierten Kräfte aus Lachendorf, Ahnsbeck, Eldingen und Hohne
brauchten jedoch nicht mehr einzugreifen, der Löschzug aus Beedenbostel
brachte das Feuer allein unter Kontrolle. Allerdings erwies sich im
weiteren Verlauf des Dienstes nicht jede in der ILS eingehende Meldung
als korrekt: so stellte sich ein Anruf über wieder auflodernde Flammen
am Osterfeuerplatz in Gockenholz ebenso als Fehlalarm heraus wie
ein Brandmeldeanlagen- (BMA-) Einlauf in der Biogasanlage der Firma
Otte im Altlutterschen Weg in Beedenbostel. Keine Fehlalarme hingegen
waren ein Kleinfeuer auf dem Spielplatz in der Kapellenstr., eine
Personensuche am Altlutterschen Weg, ein offener Kanaldeckel bei
Raiffeisen, eine hilflose Person an der Höferschen Str. oder ein
PKW-Brand im Oher Weg. Vermutlich durch Brandstiftung geriet der PKW
nahe des Hofes Otte in Brand. Trotz eines sofort vorgebrachten 3-fachen
Löschangriffes durch den Löschzug konnte ein totales Ausbrennen des
Wagens nicht mehr verhindert werden.
Obwohl
der Orkan weiter wütete, verlief die Nacht einsatztechnisch recht ruhig
(der letzte umgestürzte Baum wurde um kurz nach 1 beseitigt), sodass
die erschöpften Einsatzkräfte einige Stunden ruhen konnten, ehe ein
BMA-Einlauf im Altenheim Marquardt um kurz nach 7 die Ruhephase jäh
beendete. Eingreifen musste der alarmierte Löschzug jedoch nicht mehr -
es handelte sich um einen Fehlalarm. Zwei Einsätze brachten die letzten
beiden Stunden der Schicht allerdings doch noch: So musste die
Besatzung des MTF den Bereich "Unter den Eichen" in Beedenbostel auf
Sturmschäden kontrollieren und das LF musste mehrere Brötchen aus der
örtlichen Bäckerei evakuieren, nachdem der Bundesnachrichtendienst
(BND) eine konkrete Anschlags-Warnung gegen diese Brötchen an die ILS
Beedenbostel übermittelt hatte. Glücklicherweise konnten die Brötchen
sicher in die Feuerwache gebracht werden, obwohl sich der Begleitschutz
durch die Polizei laut der Aussage der zuständigen Einsatzleiterin als
unzureichend erwiesen hat.
Ohne weitere Einsätze ging der BF-Tag
2009 damit um 9 Uhr am Sonntag Morgen erfolgreich zu Ende und die
Jugendlichen aber auch die Betreuer hoffen auf eine ebenso spaßige und
gelungene Fortsetzung im nächsten Jahr!
Die Mitglieder der Jugendfeuerwehr nach der erfolgreichen Rettung der Person aus dem Moor